H0-Bahnsteige und -Bahnsteigdächer im preisgünstigen Eigenbau​

Braucht man einige Meter Bahnsteige mit Dächern, wird es als Fertigbausatz aus dem Handel schnell teuer. Deshalb zeigen wir hier eine preiswerte Alternative (unter 15 EUR für 2 Meter Bahnsteig!). Allerdings: Es sieht auch etwas unregelmäßiger aus und man sieht, dass es selbstgemacht ist…

Los geht’s:

1. Material: Holzleisten aus dem Bastelgeschäft (nicht dicker als 3mm für H0) oder fertige Lasercut-Profile; zusätzlich benötigt man: fein gerippte Wellpappe (schwarz; ebenfalls aus dem Bastelgeschäft), feiner Basteldraht und natürlich Holzleim (der einfache, wasserlösliche reicht)

BAHNSTEIG
Als Grundlage für den Bahnsteig sägt man eine Holzplatte in die gewünschten Maße (z.B. 8mm hoch; Breite je nach Abstand zwischen den Gleisen; Vorsicht: Am besten mit einem breiten Personenwagen mit Trittbrettern abmessen und sicherheitshalber etwas schmaler sägen!)

6. Aus 3mm Quadratstäben werden die Profile gesägt und mit Holzleim liegend geklebt:

12. Bahnsteigschilder, Gleisnummern und Uhren kann man selbst gestalten (per Computer klein ausdrucken). Den Bahnhofsnamen befestigt man z.B. mit feinem Draht:
4. Die Kantsteine werden mit Leim rundum aufgeklebt und (dunkel)grau bemalt, so dass sie wie Beton- oder Granitsteine aussehen.

7.  Farblich nach Wunsch anstreichen:

9. Dann braucht man eine ruhige Hand und ein paar Wäscheklammern für den Zusammenbau der Profile (je Fernsehwerbepause schafft man 2 Segmente). Als Längsstreben verwendet man flache Rechteckprofile (z.B. 4-5mm x 1-2mm).
11. Wenn der Rohbau fertig ist, ggf. noch farblich nachbehandeln. Dann kommt die fein geriffelte Wellpappe (schwarz) drauf:

5. Fertig ist der Rohbahnsteig. Für ein verwittertes Aussehen kann man die Kantsteine in etwas hellerem Grau mit fast trockenem Pinsel ganz leicht „überschraffieren“. Ebenso kann man kleinere Farbflecken auf das Kopfsteinpflaster aufbringen und mit Finger oder weichem Tuch verwischen (vorsichtig, damit sich die Pappe nicht anlöst). Dadurch wird der meiste regelmäßige Druck der Strukturpappen etwas unregelmäßiger und der Bahnsteig ist nicht so „sauber“. Für Epoche V-VI kann man noch kleinste Papierstreifen und anderen Müll (Bierdosen etc.) auf den Bahnsteig kleben.

DIE DÄCHER
Kleine Holzleisten bekommt man im gutsortierten Bastelgeschäft.

8. Dann werden kleine Hilfspappen (z.B. schwarzer Bastelkarton) angeklebt; sie helfen beim Zusammenbau und stabilisieren später das fertige Dach. Da sie sich nachher unterhalb des Wellblechdaches befinden, sind sie nicht mehr sichtbar.

10. In der Mitte, unter dem First, wird wieder ein Quadratprofil mit Abstützungen angebracht:
13. Fertig! Das Bahnsteigdach noch mit etwas schwarzer Farbe (z.B. Abtönfarbe; mit wenig Wasser) unregelmäßig „verwittern“ und vor allem weiße Stellen an den Schnittkanten der Wellpappe kaschieren. Die Bahnsteige sollten an wenigstens 2 Pfosten im Bahnsteig verankert werden, damit sie nicht verrutschen und vom Zug „mitgenommen“ werden. Am besten an 2 Pfosten unten jeweils ein kleines Stück Holz ankleben und den Bahnsteig in vorgebohrte Löcher auf dem Bahnsteig einstecken (lose, nicht verleimen, damit man sie später jederzeit noch abnehmen kann!).